Thrombose: Mein Wechsel von Rundstrick- zu Flachstrickstrumpfhosen

Bereits als junger Mann hatte ich tiefe Beinvenenthrombosen beidseitig und trage daher schon über zwei Jahrzehnten Kompressionsstrümpfe. So gab es seit dieser Zeit keinen einzigen Tag mehr, an denen ich ohne diese das Haus verließ. Damals in den ersten Jahren nach der Thrombose trug ich meist lang (A-G bzw. A-T), aber dann nur noch Wadenstrümpfe (A-D). Immer Rundstrick KKL III und beige. Eine andere Farbe gab es damals nicht. Es war dann jahrelange Routine, immer wieder die gleichen Konfektionsstrümpfe verordnet zu bekommen und zu bestellen. So habe ich mich lange nicht mehr mit dem Thema Kompressionsstrümpfe befasst.

Vor einigen Monaten probierte ich eine alte Kompressionsstrumpfhose, die ich offenbar vor vielen Jahren nur ein paarmal getragen hatte, bevor ich wieder auf Wadenstrümpfe umstieg.

Ich war sofort beeindruckt, wie gut das Tragen der Strumpfhose meinen Beinen bekommt.

Allerdings merkte ich jetzt auch wieder, was immer schon mein Problem mit langen Strümpfen war und mich letztlich zum Tragen der kurzen bewogen hatte (neben den offensichtlichen Nachteilen wie aufwändigeres Anziehen etc.): sie tendieren zum Runterrutschen, so dass ich mehrmals am Tag die Strümpfe hochziehen muss, und zudem schneiden sie mir besonders beim Sitzen in den Kniebeugen ein, so dass diese nach einiger Zeit wund werden. Zwar sind Strumpfhosen meiner Erfahrung nach komfortabler und rutschen weniger als Oberschenkelstrümpfe, aber verhindern konnte ich es nie. Auch eine vor kurzem neu maßangefertigte Rundstrickstrumpfhose brachte in dieser Hinsicht kaum Besserung. Ich war enttäuscht, dass die unmittelbar positiv fühlbaren Effekte durch diese scheinbar banale Problematik langfristig unmöglich schienen. Von nicht rutschenden, nicht einscheidenden Strumpfhosen konnte ich nur träumen, wenn es sie überhaupt gab.

Eine neue Lösung musste her

Ich begann eine Internetrecherche, was sich auf dem Gebiet der Kompressionsstrümpfe in den letzten Jahren getan hat. Und ich war sehr beeindruckt von den vielen neuen Farben. Außerdem stieß ich zum ersten mal auf das Thema Flachstrick und kam dann fast automatisch auch auf Carolines schönen Blog.

Da ich mich zudem lange nicht mehr um den medizinischen Zustand meiner Beine gekümmert hatte, ging ich zur Untersuchung in ein spezialisiertes Venenzentrum. Nach den vielen Jahren hat sich aus dem chronisch defekten Venensystem ein sog. Postthrombotisches Syndrom mit Ödemen beidseitig entwickelt. Die Ärztin war ganz klar in ihrer Aussage, weiterhin Antikoagulation und Kompressionstherapie dauerhaft sei Pflicht, sowohl um eine weitere Thrombose als auch Verschlimmerungen wie ein „Offenes Bein“ zu verhindern. Auch aufgrund der beschriebenen Rutsch- und Einsschneideproblematik bekam ich Kompressionsstrumpfhosen KKL III in Flachstrick verordnet.

Mein Fazit zur Flachstrick Versorgung bei Venenleiden nach Thrombose

Nach fast zwei heißen Sommermonaten mit der neuen Flachstrickhose kann ich ein sehr positives Fazit ziehen: Rutschen und Einschneiden gehören der Vergangenheit an.

Rutschen kommt höchstens noch vor, wenn ich mir beim Anlegen zum Schluss nicht genug Zeit lasse oder mir nach einem Toilettengang die perfekte Re-Positionierung nicht mehr gelingt. Ein tolles Feature sind die Kniefunktionszonen, die das Einschneiden in den Kniekehlen zuverlässig verhindern, und sogar dann, wenn die Hose doch mal leicht runtergerutscht ist.

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Bei angewinkelten Kniegelenken entstehen zwar Falten in der Kniebeuge, diese sind aber (bedingt durch die Funktionszone) sehr grob und schnüren in keinster Weise ein; die Haut in der Kniebeuge wird nicht gereizt.

Wenn ich die Kompressionshose perfekt angelegt habe (und ich werde darin immer schneller und besser), brauche ich den Sitz auch nach vielen Stunden nicht zu korrigieren. Der Tragekomfort ist mit meinen bisherigen Rundstrickstrumpfhosen nicht zu vergleichen. Das festere (und dickere) Material fühlt sich sehr angenehm und gleichmäßig auf der Haut an. Das grobe Gestrick lässt ausreichend Luft an die Beine kommen.

Den „eingebauten“ Massageeffekt beim Gehen habe ich noch nie so intensiv wahrgenommen. Langes Sitzen geht problemlos, und ich habe auch viel weniger das Bedürfnis, meine Beine hochlegen zu wollen.

Meine Beine fühlen sich beim Tragen viel besser an als ohne: leichter, stabiler, schmerzfreier, und das alles ohne Einschnüren!

Das habe ich mir schon immer von einer Kompressionsstrumpfhose gewünscht, aber eigentlich nicht mehr für möglich gehalten. Dies macht mich sehr glücklich, zumal ich ja noch für den Rest meines Lebens mit
diesen Sachen klar kommen muss und Verschlimmerungen sowie eine weitere Thrombose unbedingt verhindern möchte.

Kompression: Strumpfhose mediven 550 KKL III, anthrazit, mit Kniefunktionszonen, offene Fußspitzen.

Author: Dirk

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